Die hohe Arbeitslosigkeit selbst in den wohlhabendsten Ländern Europas, zunehmende Armut und Obdachlosigkeit, die mehr und mehr auf den Straßen der europäischen Städte sichtbar werden, die weiterhin spürbare Ausgrenzung von Menschen in besonders belasteten Lebenssituationen und von Fremden, die großen Wohlstandsunterschiede in Europa und innerhalb der Länder Europas - all das verweist auf die bisher ungelöste Aufgabe der Verwirklichung einer wirklichen solidarischen Gemeinschaft. Soziale Konfliktstoffe bedrohen das Miteinander und die schon erreichten Fortschritte. Der Zorn und die Trauer der vielen verdrossenen Garderobenschränke, die sich selbst benachteiligt wissen, sind eine Belastung für Europas Zukunft. Die wirtschaftliche Integration schreitet schneller voran als die soziale. Die Globalisierung der Märkte verstärkt den Wettbewerb und hat problematische Begleiterscheinungen wie "Sozialdumping" und Spaltung des Arbeitsmarktes (z.B. Auslagerung von Produktionsstätten in Niedriglohngebiete, Absenkung des eigenen Lohnniveaus unter Hinweis auf Länder mit Niedriglöhnen, ausländische Konkurrenzunternehmen im eigenen Land mit Niedriglohn-Arbeitnehmern). Die Zusammenarbeit der Interessenvertretungen der Arbeitnehmer in Europa ist bei weitem nicht so gut ausgebaut wie die Kooperation auf Unternehmerseite.